D A S K A P I T A L
Deutsche Volksausgabe / Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Das Kapital, Band I, 1919
1.
Das Kapital Kritik der politischen Oekonomie von KARL MARX Erster Band Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals Volksausgabe Herausgegeben von KARL KAUTSKY Zweite, unveränderte Auflage STUTTGART Verlag von J.H.W. Dietz Nachfolger, G.m.b.H. 1919
XLVIII, 768 S.
2.
III Titel
V Gewidmet [...] Wilhelm Wolff.
VII Inhaltsverzeichnis.
XIII Vorwort des Herausgebers. Karl Kautsky, Berlin, März 1914.
XXXVI Vorwort zur ersten Auflage. Karl Marx, London, 25. Juli 1867.
XL Nachwort zur zweiten Auflage. Karl Marx, 24. Januar 1873.
1 Der Produktionsprozeß des Kapitals.
3 Erster Abschnitt. Ware und Geld.
104 Zweiter Abschnitt. Die Verwandlung von Geld in Kapital.
133 Dritter Abschnitt. Die Produktion des absoluten Mehrwertes.
261 Vierter Abschnitt. Die Produktion des relativen Mehrwertes.
447 Fünfter Abschnitt. Die Produktion des absoluten und relativen Mehrwertes.
471 Sechster Abschnitt. Der Arbeitslohn.
500 Siebter Abschnitt. Der Akkumulationsprozeß des Kapitals.
701 Register. Einleitung.
707 Verzeichnis aller im ersten Band des „Kapital“ zitierten Werke.
720 Namenregister.
740 Sachregister
3.
Druck: Hamburger Buchdruckerei und Verlagsanstalt Auer & Co. in Hamburg
Erschienen Anfang 1919
Verlagseinband: Rotbrauner Halbfranzband mit goldenem Rückentitel
Preis: 15 Mark gebunden
Auflage:
Die gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufgekommene neue Form des Kapitalismus war äußerst aggressiv. Der Imperialismus mündete in den Ersten Weltkrieg: 1914 erklärte das Deutsche Reich Russland den Krieg. Der Weltkrieg kostete zehn Millionen Menschen das Leben, 20 Millionen wurden verwundet. Er spitzte die Unterschiede in der Arbeiterbewegung zwischen Marxisten und Revolutionären sowie Revisionisten und Reformisten zu und führte in vielen Ländern zur Gründung Kommunistischer Parteien.
In Russland siegten 1917 die Bolschewiki und machten den zweiten Versuch nach der Commune de Paris, die Diktatur der Bourgeoisie durch eine Arbeiterherrschaft zu ersetzen. Im besiegten Deutschland begann 1918 die Novemberrevolution. Sie führte zum Sturz der Monarchie und zu einer bürgerlich-demokratischen Republik. Sie endete 1919 mit der Niederschlagung der bayerischen Räterepublik. In Moskau wurde die Dritte Internationale gegründet, der sich die neu entstehenden Kommunistischen Parteien anschlossen.
In den Zeiten der Massenstreiks, Aufständen und bewaffneten Kämpfe, der sich auf Karl Marx berufenden Bolschewiki stieg das Interesse an Das Kapital.
Der sozialdemokratische Dietz-Verlag brachte Anfang 1919 eine zweite Auflage seiner wenige Monate vor Kriegsbeginn erschienenen Volksausgabe des ersten Bands von Das Kapital heraus. Es handelt sich um einen unveränderten Nachdruck im gleichen Verlagseinband wie die erste Auflage. Allerdings ist das Papier, wohl kriegsbedingt, holzschliffhaltiger. "Wer heute keine sichere Papierfabrik hinter sich hat, kann größere Werke überhaupt nicht mehr herausgeben", klagte Heinrich Dietz 1918 (Graf, S. 282).
In Anzeigen bot der Verlag den Band als abgeschlossenes Werk an. Da nur der historische Verlag Meissner über die Urheberrechte verfügte, um die drei Bände von Das Kapital gleichzeitig zu veröffentlichen. Der Journalist Julian Borchardt veröffentlichte 1919 als Zusammenfassung der drei Bände eine "gemeinverständliche Ausgabe", die in mehreren Auflagen des Verlags der Neuen Weltanschauung und des Verlags der Lichstrahlen erschien.
In den revolutionären Zeiten fand die zweite Auflage der Volksausgabe raschen Absatz. Schon ein Jahr später ließ Dietz eine dritte Auflage drucken.
Anzeige des Dietz-Verlags im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel vom 6. Mai 1919
Literatur:
Angela Graf, J.H.W. Dietz 1843-1922. Verleger der Sozialdemokratie, J.H.W. Dietz Nachfolger, Bonn, 1998